4. Sozial-ökologische Zukunftsplanung

Den Klimawandel begrenzen, die Energiewende meistern, Umwelt und Natur schützen, alternative ökonomische Modelle verbreiten, natürliche Ressourcen bewahren, erneuerbare Ressourcen fördern, ökologisch und sozial produzieren und konsumieren. Leider sind dies keine Ziele der Luxemburger Politik in den letzten Jahrzehnten gewesen. Kurzfristige Wirtschaftsinteressen und Lobbying seitens der mächtigen Konzerne haben stets notwendige Zukunftsmodelle verhindert, vor allem auch auf EU-Ebene.

déi Lénk wollen:

1. Eine gesellschaftliche Diskussion über den Sinn und Zweck der Wirtschaft führen. Dabei sollen Umwelt, Gesundheit, Klimawandel, Lebensmittelversorgung, fairer Handel, ländliche Entwicklung, Städteplanung, globale Gerechtigkeit und die Chancen der nächsten Generationen im Mittelpunkt stehen. Wirtschaft und Arbeit sollen sinnvolle Produkte und Dienstleistungen erzeugen, eine bessere Lebensqualität für alle sowie gesellschaftlichen Mehrwert schaffen und sich auf Solidarität, Gemeinwohl und Nachhaltigkeit ausrichten.Wir werden nur dann deutlich weniger Ressourcen und Energie verbrauchen, wenn die Gesellschaft gleichzeitig sozialer, gerechter, demokratischer und freier wird. Der Schutz unserer Lebensgrundlagen und das „gute Leben“ und nicht das Wachstumsdogma sollen unsere Zukunft bestimmen.

2. Den Klimawandel entschieden bekämpfen. Zukunftsfähiges Wirtschaften erfordert, den Verbrauch fossiler Energien um 90 Prozent zu senken.

3. Die Möglichkeiten zur Herstellung erneuerbarer Energien, jenseits der Profitlogik, erforschen und maximal ausschöpfen. Investieren in Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft, Biogas, Erdwärme usw. schafft auch neue Arbeitsplätze.

4. Sich einsetzen für den EU-weiten Ausstieg aus der Atomkraft und einen Importstopp von Atomenergie nach Luxemburg.

5. Unsere Energieeffizienz um ein Vielfaches verbessern durch Subventionen und öffentliche Fonds für Altbausanierung, umweltfreundliche Technologien bei Neubauten, energiesparende Geräte usw.

6. Globale Wirtschaftsinteressen durch ökologische Solidaritätsprogramme ersetzen und unsere CO2-Bilanz und Umweltverschmutzung nicht in andere Länder auslagern.

7. Die Landesplanung endlich gesetzlich in die Praxis umsetzen, die Zersiedlung der Landschaft verhindern und kollektives Wohnen mit grünen Erholungsgebieten vernetzen. Wenigstens 5% unserer Landesfläche sollen als Ressourcenareale und Biodiversitätszonen unter Schutz gestellt werden.

8. Die Wohn- und Lebensqualität der Menschen aufwertenund die Wohngebiete zusammen mit den Einwohnern konsequent ökologisch umgestalten. Anstatt Privatpromotoren die Landesplanung zu überlassen, sollen Baugemeinschaften und -Kooperativen gefördert werden.

9. Solidaritätsnetzwerke (z.B. Transition-Town-Bewegung) und partizipative, kollektive Nachbarschaftsinitiativen konsequent fördern.

10. Das Einspruchsrecht der Umwelt- und Naturschutzorganisationen, der Bürger und der Gemeindenbei Genehmigungsprozeduren stärken.

11. Das öffentliche Transportsystem und die Infrastrukturen der „sanften Mobilität“ systematisch ausbauen um ein flächendeckendes, kostenloses, grenzüberschreitendes und attraktives Angebot zu ermöglichen.

12. Transportwege kürzen, den regionalen Konsum und regionale Märkte fördern und Arbeitsplätze dort schaffen wo die Menschen leben.

13. Eine nachhaltige, ökologische, solidarische und partizipative Landwirtschaft fördern, die auch wieder die regionale Bevölkerung mit gesunden Grundnahrungsmitteln versorgt.

14. Sich stark machen für ein generelles Verbot von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln, von Patenten auf Lebewesen wie z.B. Samen von Nutzpflanzen und für den Stopp der Produktion von Agrokraftstoffen.

15. Den Anbau von Mischkulturen statt Monokulturen fördern und öffentliche Samenbanken aufbauen um altbewährte Obst-, Gemüse- und Getreidesorten zu erhalten.

16. Eine faire Agrarpolitik und Handelspolitik gegenüber Drittländern garantieren und alle Exportsubventionen abschaffen, die vor allem der Agrarindustrie zugutekommen. Um CO2-Emissionen stark zu verringern, den Klimawandel zu bremsen und Umweltzerstörung sowie Hungersnöte vorzubeugen soll der Anbau von Grundlebensmitteln für die Ernährung der Menschheit der industriellen Futtermittelproduktion für die Fleischindustrie vorgezogen werden.

17. Unsere Gewässer und Trinkwasserquellen schützen: endlich Trinkwasserschutzgebiete ausweisen und den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden stark einschränken. So werden auch die lebenswichtigen Bienen sowie die gesamte Tier- und Pflanzenwelt geschützt.

18. Unser Kläranlagensystem dringend ausbauen und erneuern und auch den Einsatz von Pflanzenkläranlagen in Erwägung ziehen.

19. Den Schutz der Tiere vor Ausbeutung, Leiden, Ausrottung in der Gesetzgebung verankern und in der Praxis umsetzen.

20. Die Verbreitung von überflüssigen Produkten, die nur der Profitmaximierung einzelner Großkonzerne dienen, erschweren durch ein Verbot von kommerzieller Werbung im öffentlichen Raum.

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