Luxembourg Space Agency: Nischenpolitik geht weiter.

Im Rahmen eines groß angelegten PR-Events hat Wirtschaftsminister Etienne Schneider heute die Luxembourg Space Agency (LSA) ins Leben gerufen. Die mit Steuergeldern finanzierte Agentur soll die Initiative spaceresources.lu weiterentwickeln und zusätzliche in diesem Bereich tätige Privatgesellschaften nach Luxemburg locken. Mit öffentlichen Geldern wird also weiterhin eine schädliche Nische gezielt unterstützt, die Luxemburg international ins Abseits stellt und die ökologische Krise auf das Weltall ausweitet.

Die neue luxemburgische Weltraumagentur soll dabei mit der Europäischen Weltraumagentur (ESA) kooperieren. Luxemburg ist Mitglied der ESA und stellt ihr jedes Jahr 30 Millionen Euro aus dem Staatshaushalt für Forschungszwecke zur Verfügung. In Zukunft soll dieses Geld an die neu gegründete LSA fliessen und somit nicht mehr für Weltraumforschung genutzt werden, sondern für die Auslotung der Machbarkeit höchst spekulativer Bergbauprojekte und ähnlicher Missionen auf Asteroiden. Die Wissenschaft wird somit rein (privat)wirtschaftlichen Interessen unterworfen.

déi Lénk haben bereits kurz nach der Ankündigung der Initiative spaceresources.lu in einer umfangreichen Stellungnahme auf die möglichen Fehlentwicklungen und Gefahren dieser Wirtschaftsnische hingewiesen und damit auch im Parlament ihr Nein zum Rahmen-Gesetz begründet. Sie steht in Widerspruch zum internationalen Recht, forciert die Privatiserung des Weltalls und verhindert den Übergang zu einer effizienten Nutzung der natürlichen Ressourcen auf der Erde.

Die Regierung bleibt mit spaceresources.lu ihrer allgemeinen Philosophie treu: Sie setzt auf Nischen für größenwahnsinnige Investoren und Finanzspekulanten und das auf Kosten der großen Mehrheit der Menschheit. Der so dringend erforderliche ökologische Umbau unserer Wirtschaft wird dabei stark vernachlässigt.

So sind Investitionen in erneuerbare Energien völlig unzureichend, um europäische Ziele mit eigenen Anstrengungen zu erreichen, geschweige denn um den erforderlichen Beitrag zum internationalen Klimaschutz zu leisten. Den Tanktourismus hat auch diese Regierung totgeschwiegen und sogar von der Regierung angestoßene Initiativen wie etwa die Kreislaufwirtschaft bleiben ohne Folgen.

Um diese Herausforderungen angehen zu können brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der Finanz- und Wirtschaftspolitik.

déi Lénk wollen öffentliche Gelder vermehrt in die Energietransition, den Wohnungsbau und die regionale Wirtschaft investieren. Nischen, die Luxemburg international immer stärker isolieren, können nicht das Fundament einer nachhaltigen Wirtschaft sein und müssen der Vergangenheit angehören.

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