Tarif- und Lohnpolitik: Es bleibt viel zu tun

Unterredung OGBL-déi Lénk

Vergangene Woche trafen sich déi Lénk mit dem OGBL um sich über wichtige politische Fragen im Hinblick auf die Wahlen vom 14. Oktober 2018 auszutauchen. Im Zentrum standen dabei die Tarif- und Lohnpolitik und der Erhalt sowie der Ausbau unserer sozialen Sicherungssysteme. Dabei wurde schnell deutlich, dass das Wahlprogramm von déi Lénk die  Forderungen des OGBL sehr ernst nimmt.

Ein zentrales Anliegen des OGBL  ist die Ausweitung der Kollektivverträge auf Betriebe und Branchen, die derzeit noch nicht tariflich gebunden sind. Insbesondere im Hinblick auf die steigende Flexibilisierung und Verdichtung der Arbeit zu Lasten der Angestellten seien die Kollektivverträge zentrale Instrumente, um die Mitbestimmung des Personals bei der betriebsinternen Organisation der Arbeit zu stärken, so der OGBL. déi Lénk greifen diese Problematik in ihrem Programm auf und fordern dementsprechend eine Stärkung der Rechte der Personaldelegationen in den Betrieben. Für déi Lénk ist die betriebsinterne Mitbestimmung zudem ein wichtiges Instrument, um die erforderliche Verkürzung der Arbeitszeit zu organisieren. Denn neben eines bindenden gesetzlichen Rahmens für Arbeitszeitverkürzungen, wollen déi Lénk den Angestellten in den Betrieben Freiräume bei der praktischen Umsetzung der Arbeitszeitverkürzungen ermöglichen.

Ein weiteres Thema bei der Unterredung war die dringend erforderliche Erhöhung des sozialen Mindestlohns. Für den OGBL ist klar, dass diese Forderung im Wahlkampf eine zentrale Rolle spielen muss, denn vom zu geringen Mindestlohn sind nicht nur seine BezieherInnen selbst, sondern auch zehntausende Angestellte betroffen, die nur unwesentlich mehr als den Mindestlohn verdienen. déi Lénk unterstützen diese Forderung und haben eine zweistufige Erhöhung des Mindestlohns auf 2.250€ und anschließend auf 2.380€ vorgeschlagen. Der Mindestlohn soll in Zukunft an das Mediangehalt (60% des Mediangehalts ergeben aktuell 2.380€) gekoppelt werden, um so den steigenden Ungleichheiten bei den Löhnen entgegenzuwirken.

Zum Abschluss haben der OGBL und déi Lénk ihre Positionen bezüglich der Rentenpolitik abgeglichen. Dabei herrschte Einigkeit darüber, dass aktuell überhaupt keine Notwendigkeit für eine weitere Rentenreform besteht. Sollten die Reserven des Rentenfonds in den kommenden Jahrzehnten abnehmen, so sprachen sich der OGBL und déi Lénk für eine Erhöhung der Einnahmen der Rentenkasse aus. Keinesfalls dürfe es zu Rentenkürzungen kommen, so die VertreterInnen beider Organisationen.

 

logo European Left logo GUE/NGL logo Transform! Europe